Berechnungsgrundlage

Zeitwohlstand

Die zwölf Aussagen, zu denen Sie zur Berechnung Ihres Zeitwohlstandes Stellung bezogen haben, wurden in einem mehrstufigen Befragungsdesign getestet. Nach einer Vorstudie mit 156 Personen im September 2019 wurde die Skala im Februar 2020 an einer Repräsentativstichprobe mit 2015 Personen überprüft. Dabei handelte es sich um Frauen und Männer zwischen 18 und 67 Jahren.

Die Aussagen decken die fünf Dimensionen „freie Zeit“, „Tempo“, „Vereinbarkeit“, „Selbstbestimmtheit“ und „Planbarkeit“ ab. Die Dimensionen stehen dabei in einem engen Zusammenhang zueinander und stellen gemeinsam verschiedene Ausprägungen von Zeitwohlstand dar. Diese Zusammenhänge lassen sich mit einem sogenannten S-1 Messmodell (Eid et al., 2017) beschreiben, das sich durch eine grundlegende Referenzdimension auszeichnet. Die Faktorenwerte aller weiteren Dimensionen werden um die Varianz dieser Referenzdimension bereinigt, d.h. sie geben am Ende an, wie stark die jeweilige Ausprägung unabhängig von der Referenzdimension ist.

Die Referenzdimension bei Zeitwohlstand ist die „freie Zeit“ (dies sehen Sie auch in der untenstehenden Abbildung). In jeder Ausprägung von Zeitwohlstand steckt also ein substantieller Anteil an frei zur Verfügung stehender Zeit. Dies drückt sich in den durch freie Zeit erklärten Varianzanteilen aller Aussagen aus, die im Repräsentativ-Datensatz zwischen 38% (für Planbarkeit) und 76% (für Selbstbestimmtheit) lagen (siehe Abb. 1). Alle Werte in den weiteren Dimensionen sind um diese Varianz bereinigt und drücken nun jeweils Tempo, Vereinbarkeit, Selbstbestimmtheit und Planbarkeit unabhängig von freier Zeit aus.

Die Ausprägungen Ihrer Antworten in diesen bereinigten Werten werden nun jeweils mit den Ausprägungen der repräsentativen Stichprobe verglichen. Liegen Sie oberhalb des Durchschnitts, kommt es zu einem Prozentrang über 50%, liegen Sie unterhalb, kommt es zu einem Prozentrang von unter 50%. Je näher der Wert an 0 oder 10 liegt, desto stärker unterscheiden Sie sich vom Durchschnitt der deutschen Bevölkerung in der jeweiligen Dimension.

Abbildung 1: S-1 Modell von Zeitwohlstand

Eid, M., Geiser, C., Koch, T., & Heene, M. (2017). Anomalous results in G-factor models: Explanations and alternatives. Psychological Methods, 22(3), 541-562. https://doi.org/10.1037/met0000083 
Geiger, S. M., Freudenstein, J.-P., Jorck, G. von, Gerold, S., & Schrader, U. (2021). Time wealth: Measurement, drivers and consequences. Current Research in Ecological and Social Psychology, 2, 100015. https://doi.org/10.1016/j.cresp.2021.100015 

Zeiteffiziente Praktiken

Mit der Berechnung Ihres Einsatzes von zeiteffizienten Praktiken verhält es sich etwas anders. Hier basiert die Skala nicht auf einem S1-Modell, sodass Sie in der Auswertungsgrafik ganz einfach Ihren Mittelwert und dessen Position in der Stichprobe sehen. Letztere wurde, wie auch die Stichprobe zur Entwicklung der Zeitwohlstandsskala, 2020 gewonnen und besteht aus 1951 Frauen und Männern.